Eric Edelman in der Rolle des Prinzen von Oranien

Am 18., 19. und 20. Juni 2015 wird während des zweihundertsten Jahrestags der Schlacht von Waterloo die Rolle des jungen Prinzen von Oranien von Eric Edelman dargestellt. Dieser 29-jährige Niederländer ist in Amsterdam aufgewachsen und lebt momentan in Maastricht. Er hat Medizin studiert und arbeitet bei einem Unternehmen, das Informatikmaterial für die medizinische Branche entwickelt. Die Rolle des Prinzen, die zu spielen er sich sehr verehrt fühlt, hat er seinem Alter und seinen Reitkünsten zu verdanken.


Eine Leidenschaft für historische Rekonstruktionen

Eric Edelman hat ein leidenschaftliches Interesse für die Napoleonische Zeit und ist seit seinem fünfzehnten Lebensjahr als Reenactor aktiv. Durch dieses Hobby kann er im echten Leben teilweise erfahren, was die Helden aus jener Zeit erlebt haben. Die Gruppe von Reenactoren, der er angehört, verkörpert auch die Entourage, die den Prinzen auf dem Feld begleitete: Offiziere, Diener und natürlich auch eine außergewöhnliche Feldküche unter Leitung von mehreren Köchen, für die das historische Kochen ein wahre Leidenschaft ist.

Eric Edelman: „Jeder übt sich, um seine Rolle in Übereinstimmung mit seinem gesellschaftlichen Rang darzustellen, vom Diener bis zum Ranghöchsten. Wir haben dadurch beim Nachspielen historischer Ereignisse nach den damaligen Protokollregeln und Gewohnheiten schon unvergessliche Momente erlebt! Im echten Leben ähnele ich natürlich in keiner Weise dem Prinzen von Oranien. Ich stand z. B. nicht im Alter von neunzehn Jahren schon neben dem Herzog von Wellington auf den Schlachtfeldern in Spanien und Portugal!“

Eine andere Motivation für Reenactoren besteht darin, ihre Leidenschaft mit dem Publikum zu teilen, indem es ihm ein unvergessliches Schauspiel bietet. Eric Edelman: „Dieses Jahr im Juni wird es ein enormes Spektakel geben. Wir haben noch keine Rekonstruktion der Napoleonischen Zeit in diesem Umfang miterlebt. Wir werden dort in einem Maßstab agieren, der sich der historischen Realität annähert. Das ist wirklich einzigartig!“


Ein unvergessliches Erlebnis

Eric Edelman schlüpft nicht nur in die Haut des Prinzen von Oranien. Er nimmt auch als einfacher Soldat an zahlreichen Rekonstruktionen teil. Seine schönste Erinnerung ist seine Teilnahme an einem Feldzug in La Boissière. Während der Feldzüge haben die Teilnehmer kein einziges Zelt bei. Tagsüber marschieren sie und nachts schlafen sie unter dem offenen Himmel. Der Gegner tut genau dasselbe und man weiß nie, wo sich der Feind befindet …

Todmüde, nachdem sie einen ganzen Tag gekämpft haben und marschiert sind, ruhten er und seine Mitstreiter sich in einem sumpfigen, von Bäumen umgebenen Gebiet aus. Plötzlich hörten sie ein Knacken. Alle sprangen sofort auf und griffen zu ihren Waffen. Ein französischer Reiter, völlig allein, erschien plötzlich zwischen den Bäumen. Sein Pferd versank beinahe bis an die Brust im Sumpf. Der Reiter sah auf und erkannte, dass zwanzig holländische Infanteristen ihre Waffen auf ihn richteten. Er bewahrte eine olympische Ruhe, griff zu seiner Pistole und sagte: „Perfekt, lasst nun alle eure Waffen sinken. Ich nehme euch alle gefangen!“

Eric Edelman träumt davon, diesem unerschrockenen Franzosen, der sie in dieser Lichtung im Sumpf überrascht hat, irgendwann einmal ein Glas spendieren zu dürfen! Aber dazu müsste er zuerst einmal wissen, wer das war!


Vor 200 Jahren entstand der Stolz über die niederländische Identität

Im Jahr 1815 ist der junge Wilhelm II. von Oranien, König der Niederlanden und Großherzog von Luxemburg, kaum 22 Jahre alt, als er als Befehlshaber des holländischen Heeres gegen Napoleon in Waterloo die Waffen aufnimmt. Seine Truppen gehören zum ersten Korps des Briten Wellington, der die alliierten Heere aus verschiedenen Ländern anführt. Am 18. Juni, am Ende des Tages, während er den soundsovielten Angriff Napoleons abwehrt, wird das Pferd von Wilhelm II. von Oranien in der Brust getroffen. Der Prinz selbst wird von einer Musketenkugel in der linken Schulter getroffen und sackt zusammen.


Eine königliche Verletzung

Der Prinz wird sofort vom Schlachtfeld getragen und nach Brüssel gebracht. Sein Verbündeter, der Herzog von Wellington, besucht ihn am folgenden Tag an seinem Krankenbett. Obwohl der Prinz selbst seiner Mutter, Wilhelmina von Preußen, schreibt, dass er sich keine ernste Verletzung zugezogen hat, wird er trotzdem operiert. Die dabei entfernten Knochensplitter bewahrt er für den Rest seines Lebens in einem Döschen auf seinem Nachttisch auf. Zwei Monate später, mit seinem Arm in einer Schlinge, erscheint der Prinz von Oranien in Paris, wo er als Held empfangen wird. Seinerzeit war seine Schulterverletzung das Thema verschiedener Vorstellungen, was beweist, dass sich die breite Öffentlichkeit schon immer für die Verletzungen der Prominenz interessiert hat. Ein Beispiel für das heutige allgegenwertige Medieninteresse.

Der Drang, diese Verletzung unsterblich zu machen, ging sehr weit … Der Hügel mit dem Löwen, der von den Besuchern aus der ganzen Welt erklommen wird, ist im Jahr 1826 an der Stelle angelegt worden, wo der Prinz von Oranien von der Musketenkugel getroffen wurde!


Die Entstehung eines neuen Königreichs

Die Rolle der Niederlande beim Erfolg der Schlacht von Waterloo hat noch eine andere Konsequenz, die für das Land von großer Bedeutung ist. Ab diesem Zeitpunkt verbreitet sich nämlich eine neue Selbstsicherheit im holländischen Volk. Es entsteht ein Gefühl des Stolzes über seine Identität, nämlich diejenige von Bürgern, denen es gelungen ist, den Eindringling zu vertreiben, die sich auf der internationalen Bühne haben beweisen können und die Unabhängigkeit ihres Königreichs mit Erfolg haben verteidigen können. Später, wenn die Karten Europas neugezeichnet werden, sollte dieses Nationalgefühl die Niederlande in die Lage versetzen, ihren Platz auf dem Schachbrett der heutigen Welt zu erobern. Der Sieg, zu dem der Prinz von Oranien in Waterloo beigetragen hat und der zum Beginn des 20. Jahrhunderts jährlich am 18. Juni gefeiert wurde, hat das Fundament für die heutige Niederlande gelegt.

 

 

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Über Waterloo2015

Zu den Veranstaltungen anlässlich des zweihundertsten Jahrestags der Schlacht von Waterloo

Die Veranstaltungen anlässlich des zweihundertsten Jahrestags des Schlacht von Waterloo werden vom Verein VoG Bataille de Waterloo 1815 in Partnerschaft mit VO Communication und Verhulst Events and Partners organisiert.

Online, auf der Website www.waterloo2015.org, finden Sie alle Informationen über diese Gedenktage voller Geselligkeit und starker Gefühle, an denen Sie zusammen mit Ihrer Familie oder Ihren Geschäftspartnern teilnehmen können. Seien Sie dabei und erleben Sie die Rekonstruktionen von der ersten Reihe aus.

Eintrittskarten sind über die Website erhältlich.