Waterloo 2015: Alan Larsen in der Rolle des Eisernen Herzogs

Der Mann, der von seinen Landleuten  den Beinamen „The Iron Duke“ (der Eiserne Herzog) erhielt, (wahrscheinlich weil er während der Demonstrationen im Jahr 1831 in London eiserne Fensterblenden an seinem Haus anbringen ließ), - der Herzog von Wellington -, wird während der Rekonstruktionen für den zweihundertsten Jahrestag der Schlacht von Waterloo am 19. und 20. Juni 2015 von Alan Larsen verkörpert.

Dieser 54-jährige historische Veranstaltungsberater und leidenschaftliche Reiter aus dem britischen Bolsover in Derbyshire ist ein faszinierter Bewunderer des Herzogs. Er beschreibt ihn gerne als den „großen Sieger der Schlacht von Waterloo, der dort stets danach strebte, die Zahl der Toten unter seinen Männern so gering wie möglich zu halten“. Wellington soll übrigens am Abend nach der Schlacht von Waterloo gesagt haben: „Wie soll ich, bei solchen schweren Verlusten, die geringste Freude über meinen Sieg fühlen können?”

Neben einer Vorliebe für elegante Anzüge, historische Krawatten und Rassepferde teilt Alan Larsen mit Wellington auch dasselbe Gefühl für Humor und ausgezeichnete Reitkünste.

Ein bisschen Geschichte …

Arthur Wellesley – der zukünftige erste Herzog von Wellington – wird am 30. April 1769 in der Grafschaft Meath in Irland geboren. Dieser britisch-irische Edelmann macht zuerst Karriere bei der Armee und wechselt danach in die britische Politik.

Als er Castlereagh auf dem Wiener Kongress ersetzt, erfährt Wellington, dass es Napoleon gelang, die Insel Elba zu verlassen und in Frankreich wieder die Macht zu erobern. Am 29. März 1815 verlässt Wellington Wien, um am 4. April in Brüssel einzutreffen. Er führt den Befehl über Truppen aus Großbritannien, Hannover und dem Vereinigten Königreich der Niederlande. Blücher von Wahlstatt steht seinerseits an der Spitze des preußischen Heeres.

Am 15. Juni übernachtet Napoleon in Charleroi. Der Herzog, überrascht von dieser Demarche, denkt, dass er Napoleon bei Quatre-Bras im Ort Genappe aufhalten kann. Um 5:30 Uhr steht Wellington auf, frühstückt und erteilt seine letzten Befehle. Danach, um 7 Uhr besteigt er Copenhagen - das Pferd, das ihm seit Jahren treu dient – und zieht mit seinem Stab in die Richtung von Quatre-Bras. Am 16. Juni, ungefähr um 15 Uhr, bricht der Kampf los.

Am 17. Juni muss die preußische Armee eine Niederlage einstecken, wird aber nicht geschlagen. Die Verluste sind groß, aber Wellington kann mit Verstärkungen der Alliierten rechnen. Am Morgen des 18. Junis rasiert sich Arthur Wellington, bindet seine Krawatte, zieht Handschuhe, eine dunkelblaue Jacke, eine Hose aus Wildleder und Stiefel an und setzt einen Zweispitz auf den Kopf. Er weiß, dass er die Konfrontation mit dem Kaiser angehen müssen, aber er bleibt besonnen: Wenn er sterben soll, kann er besser elegant sterben!

Er zählt natürlich auf die Hilfe der preußischen Truppen.

Der Befehlshaber der alliierten Truppen vertraut derselben Taktik, die er früher auf der iberischen Halbinsel angewandt hat: Er stellt eine Linie von Infanteristen auf der anderen Seite des Hügels auf, außer Sicht- und Schussweite des Feindes. Durch den Zeitverlust und die schlechte Kommunikation des kaiserlichen Heeres gelingt es Napoleon nicht, seinen alliierten Gegner auf dem Plateau van Mont-Saint-Jean in Bedrängnis zu bringen.

Die Briten erleiden schwere Verluste und die Lage scheint für Wellington kritisch zu sein. Eine große Zahl der Offiziere seines Stabs ist verwundet oder gefallen. Ungefähr um 18 Uhr fällt das Dorf Plancenoit bei Lasne in die Hand der Preußen, aber etwa um 19 Uhr wird es von der nördlichen Armee Napoleons zurückerobert.

Ungefähr um 21:15 Uhr trifft der Herzog von Wellington in der Nähe der Herberge La Belle Alliance in Plancenoit den alten Marschall Blücher, der dem Herzog mit den Worten entgegeneilt: „Mein lieber Kamerad, quelle affaire!“

Um 21:30 Uhr hören die Kämpfe endlich auf und es sieht so aus, als ob sie im Vorteil der Briten entschieden sind. Napoleon weiß jedoch, dass das Fortbestehen des Kaiserreichs auf dem Spiel steht und gibt sich noch nicht gewonnen. Die preußischen Verstärkungen alarmieren die französischen Truppen. Wellington gibt dem alliierten Heer den Befehl, anzugreifen. Der französische Widerstand bricht, die Alliierten siegen. Rund um den Herzog prasseln die Projektile nieder. Als ihm gesagt wird, dass er sich zu viel sehen lasse, antwortet Wellington: „Das macht nichts, die Schlacht ist gewonnen, mein Leben hat keine Bedeutung mehr.“

Rekonstruktionen auf der ganzen Welt

Alan Larsen kann auf eine große Erfahrung zurückblicken, wenn es um historische Rekonstruktionen geht. Er hat unter anderem im Jahr 2012 den normannischen Herzog Wilhelm der Eroberer bei der Rekonstruktion der Schlacht bei Hastings (1066) verkörpert, wo er auf dem ursprünglichen Schlachtfeld mehr als 100 normannische Reiter angeführt hat. Er hat auch schon an diversen großen Rekonstruktionen in Frankreich, Spanien, Tschechien, der Ukraine, Südafrika und den Vereinigten Staaten teilgenommen.

Mich hat die Rekonstruktionsmikrobe vor Jahrzehnten erwischt, als ich 12 Jahre alt war. Ich war leidenschaftlicher Fan von Kriegsfilmen, darunter der Film ‘Waterloo’. Diese Vorliebe für die Geschichte hat mich nicht mehr losgelassen“, erzählt Alan Larsen.

Alan Larsen lebt mit Herz und Seele für sein Hobby. Mitunter sogar mit Gefahr für Leib und Leben: „Während der 35 Jahre Rekonstruktionen zu Pferd bin ich verschiedene Male gestürzt, habe Tritte von Pferden kassiert, wurde mitgeschleift, gekratzt, gebissen … aber niemals ernsthaft verletzt! Vor ein paar Jahren bin ich jedoch einmal in die Haut eines Infanteristen geschlüpft und da wurde ich von einem  versehentlich abgeschossenen Ladestock einer Muskete getroffen, der meine Hauptschlagader aufgerissen hat! Ich darf von Glück reden, dass ich überlebt habe.“

Alan Larsen erwartet viel von den Gedenktagen für den zweihundertsten Jahrestag der Schlacht von Waterloo: „Neben dem Schauspiel und der beeindruckenden Authentizität dieser Rekonstruktionen bildet diese Veranstaltung in meinen Augen eine ausgezeichnete Gelegenheit, den Tausenden Männern, die bei der Schlacht ums Leben gekommen sind, und den vielen Pferden zu gedenken, die dabei getötet oder verletzt wurden.“

Wir sehen uns im Juni, Herr Herzog!

Presseinformation Wellington

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Pressemappe Waterloo 2015

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Über Waterloo2015

Zu den Veranstaltungen anlässlich des zweihundertsten Jahrestags der Schlacht von Waterloo

Die Veranstaltungen anlässlich des zweihundertsten Jahrestags des Schlacht von Waterloo werden vom Verein VoG Bataille de Waterloo 1815 in Partnerschaft mit VO Communication und Verhulst Events and Partners organisiert.

Online, auf der Website www.waterloo2015.org, finden Sie alle Informationen über diese Gedenktage voller Geselligkeit und starker Gefühle, an denen Sie zusammen mit Ihrer Familie oder Ihren Geschäftspartnern teilnehmen können. Seien Sie dabei und erleben Sie die Rekonstruktionen von der ersten Reihe aus.

Eintrittskarten sind über die Website erhältlich.